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Mit dem ECOMAT unterwegs in Kalifornien in Sachen Wasserstoff

Unternehmen, Universitäten, Forschungszentren und Risikokapitalfirmen standen fünf Tage lang auf der Agenda einer norddeutschen Delegationsreise, die die Teilnehmenden im November 2022 nach Los Angeles, Sacramento, die San Francisco Bay Area und ins Silicon Valley führte.

Ziel der Reise war es, Kontakte zu knüpfen, langfristige Beziehungen zwischen den teilnehmenden Unternehmen und besuchten Firmen und Instituten aufzubauen und mögliche Kooperationsfelder im Bereich Wasserstoff und darüber hinaus zu evaluieren. Für das ECOMAT, Bremens Leuchtturm der Spitzentechnologie für öko-effiziente Luft- und Raumfahrttechnologien, stellte die Reise nach Kalifornien eine ideale Möglichkeit zur Vernetzung dar, denn auch im Forschungs- und Technologiezentrum ist Wasserstoff ein zentrales Thema.

Die Delegationsreise wurde vom Northern Germany Innovation Office (NGIO) veranstaltet, einem gemeinsamen Projekt der Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen, das Firmen und Institutionen aus Norddeutschland Zugang zu einem der innovativsten Ökosysteme der Welt, dem Silicon Valley, bietet.

An der Reise beteiligten sich mehrere Unternehmen und Institute aus dem Norden, aus dem ECOMAT begleitete etwa der Projektleiter Clustermanagement ECOMAT der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, Moritz Steinhardt, die Reise. Er bringt seine frischen Erkenntnisse und Eindrücke wiederum in die ECOMAT-Community ein und will künftig Kontakte und Kooperationen herstellen.

Aber zur Reise:

Auftakt in Los Angeles

Der Auftakt führte die 16 Teilnehmenden am ersten Tag an die University of California Irvine, zum Energieversorger SoCalGas und zum Meeresinstitut AltaSea im Hafen von Los Angeles. Das National Fuel Cell Center an der University of California Irvine wurde 1998 vom US-Energieministerium und der kalifornischen Energiekommission ins Leben gerufen und engagiert sich unter anderem in strategischen Allianzen, z.B. mit dem Versorgungsunternehmen SoCalGas, zur Bewältigung der Marktherausforderungen im Zusammenhang mit der Installation und Integration von Brennstoffzellensystemen. AltaSea unterstrich, dass nur fünf Prozent des Ozeans erforscht sind und dass viele der größten Fortschritte des 21. Jahrhunderts durch die Erforschung der Tiefsee erzielt würden und dadurch Lösungen für Herausforderungen wie der zunehmenden Umweltverschmutzung und der globalen Erwärmung abgeleitet werden können.

In Los Angeles ging es dann weiter zu einem Zwischenstopp zum Tankstellenbetreiber First Element Fuel, dem Fuel Cell Research Center von Toyota und Gesprächen über Wasserstoffinfrastrukturen. Kalifornien ist beim Thema Wasserstoff in den USA ein Vorreiter – hier fahren bereits 15.000 Wasserstofffahrzeuge auf den Straßen.

Auf in die Bay Area

Der dritte Tag führte dann in die San Francisco Bay Area mit Besuchen bei AC Transit, dem Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) und dem Center for Transportation and the Environment (CTE). AC Transit ist das größte Verkehrsunternehmen in der Region. Es beabsichtigt, bis 2040 eine vollständig emissionsfreie Flotte zu haben.

Dafür sei es aber nötig, so die CTE-Expert:innen, die Kosten für klimaneutralen Wasserstoff zu senken. Hier kommt das LBNL ins Spiel, das an der Erforschung der Technologie arbeitet und Teil des „Energy Earthshot“ ist, einem Programm, das es sich zum Ziel gesetzt hat innerhalb des nächsten Jahrzehnts den Durchbruch für reichhaltigere, erschwinglichere und zuverlässigere saubere Energielösungen zu beschleunigen. So zielt das Programm zum Beispiel darauf ab, die Kosten für klimaneutralen Wasserstoff innerhalb eines Jahrzehnts um 80 Prozent auf 1 Dollar pro Kilogramm zu senken.

In Sacramento traf sich die Gruppe mit der California Energy Commission, dem California Air Resources Board, dem California Hydrogen Business Council und der California Hydrogen Coalition, um über die Bedeutung der Emissionsfreiheit für verschiedene Industrien zu diskutieren und sich über Möglichkeiten auszutauschen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Staat Kalifornien verfolgt verschiedene Ziele, um seine Klimaziele zu erreichen und beabsichtigt u.a. bis 2025 1,5 Millionen emissionsfreie Fahrzeuge auf die kalifornischen Straßen zu bringen.

Im Herzen des Silicon Valley

Der fünfte und letzte Tag rundete die Reise mit spannenden Gesprächen, u.a. mit SK Discovery und Inner Onion, in Palo Alto ab. Das Silicon Valley und seine immens hohe Verfügbarkeit an Risikokapital sind entscheidend für ein weltweites Wachstum des "Cleantech-Sektors". Ist vom Silicon Valley die Sprache, so muss auch die Stanford University genannt werden, die im innovativen Ökosystem Silicon Valley eine besondere Rolle als Katalysator für erfolgreiche und disruptive Geschäftsideen einnimmt. An der Stanford University gewann die norddeutsche Delegation einen Einblick in die einzigartige Dynamik einer der weltweit führenden Forschungs- und Lehreinrichtungen und die dortigen Aktivitäten im Bereich Wasserstofftechnologie und Dekarbonisierung der Wirtschaft. Der erfolgreiche Abschluss der Reise fand mit Oliver Schramm, Generalkonsul San Francisco, statt. Oliver Schramm informierte über den wirtschaftlichen und politischen Kontext der Energiepolitik der Vereinigten Staaten und die wichtige Rolle deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit für nachhaltige Innovationen.

ECOMAT erweitert sein Netzwerk

Die Delegationsreise in die USA machte deutlich: Als Vorreiter in Sachen Klimaschutz setzt Kalifornien auf eine enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, sind im "Golden State" bereits vielseitige Aktivitäten und Initiativen zum Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft initiiert worden. Auf dem Weg dorthin können Norddeutschland und Kalifornien viel voneinander lernen. Mit der Reise nach Kalifornien erweitert sich für das ECOMAT das internationale Innovationsnetzwerk, in Gesprächen vor Ort konnten erste Anknüpfungsunkte für die weitere Zusammenarbeit im Bereich der öko-effizienten Luft- und Raumfahrttechnologien und darüber hinaus, auch in Cross-Cluster-Kooperationen, identifiziert werden.

Text/Bilder: Moritz Steinhardt, WFB

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